Dialog im Dunkeln Indien 2.0

DiD Hyderabad war unter den ersten Veranstaltungsorten, die von der Pandemie schwer betroffen waren und nach mehr als einem Jahrzehnt der Tätigkeit schließen mussten.

Gruppenfoto des Dialog im Dunkeln Teams in Mumbai an der Tür zu ihren Räumlichkeiten.
Foto von Teammitgleidern aus dem Dialogue in the Dark Team Mumbai vor einem Banner, das die Ausstellung ankündigt.

Aber nach zwei Jahren haben wir großartige Neuigkeiten: Unsere Partner in Indien sind dabei, DiD wieder zu eröffnen!

Ich sprach mit Ananth, dem Chief Operating Officer, um mehr zu erfahren.

DSE: Wie habt ihr es geschafft, nur wenige Jahre nach der Schließung wieder zu eröffnen?

Ananth: Die indischen Unternehmen setzen sich jetzt sehr gezielt für mehr Vielfalt und Inklusion von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz ein.

In der Vergangenheit wurden verschiedene Initiativen durchgeführt, um diesen sozialen Wandel herbeizuführen, aber sie haben nicht zu nachhaltigen Ergebnissen geführt. Daher ist eine unkonventionelle Lernerfahrung wie DiD ein dringend benötigter Weg, um den Paradigmenwechsel auf der Ebene der Denkweise in Richtung Empathie zu ermöglichen, was der wichtigste Schritt in Richtung einer integrativen Kultur ist.

DID Indien hat in den letzten 10 Jahren bei so vielen Menschen einen starken Eindruck hinterlassen, insbesondere auch bei Führungskräften in Unternehmen, wodurch ein Bestreben und eine Inspiration geschaffen wurde, das Konzept durch ihre Corporate Social Responsibility- oder Diversity & Inclusion-Initiativen zu übernehmen, um den Diversity & Inclusion-Quotienten ihrer Organisation auf eine sehr kraftvolle und nachhaltige Weise zu verbessern.

Einer dieser bedeutenden Wegbereiter im Land ist die State Bank of India, die eine Partnerschaft mit DID India eingegangen ist und ihre großzügige Unterstützung bei der Reaktivierung dieser zweiten Phase unseres sozialen Einflusses durch ihre SBI-Stiftung erweitert hat.

DSE: Wie ist es euch gelungen, die DiD-Mission weiter zu verfolgen, obwohl ihr keinen aktiven DiD-Veranstaltungsort hattet?

Ananth: Der einzige Weg, Veränderungen herbeizuführen, führt über Empathie. DiD ist eine echte Empathie-Initiative, die nicht nur für die Besucher*innen lebensverändernd ist, sondern auch für uns alle bei ACE, als Schöpfer dieser magischen Erfahrung.

DiD hat sehr dazu beigetragen, das Leben und das Selbstvertrauen so vieler sehbehinderter Menschen zu verbessern. Wenn die Menschen, wenn die Öffentlichkeit diese Unabhängigkeit und die Fähigkeiten eines Menschen mit Behinderung bei DiD erleben, wird ihr Vertrauen gestärkt und sie wagen einen großen Sprung in Richtung Inklusion von Menschen mit Behinderung, was für uns alle sehr erfreulich ist.

Organisationen und Führungspersönlichkeiten, die bei DID einen entscheidenden Moment erlebt haben, sind zurückgegangen und haben die Armut von Menschen mit Behinderungen durch Beschäftigung gelindert, was in den letzten 10 Jahren zur Schaffung von Tausenden von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen geführt hat. Dies ist ein äußerst erfreulicher Effekt, der unser Herz und unseren Verstand dazu bewegt, sich weiterhin für die soziale Mission von DiD India einzusetzen.

DSE: Erzähle mir etwas mehr über DiD 2.0

Ananth: Bei dem neuen Projekt handelt es sich um ein durch und durch auf soziale Auswirkungen ausgerichtetes Erlebniszentrum. Es wird voraussichtlich in der ersten Juliwoche 2022 seinen Betrieb aufnehmen und die Ausstellung und die Workshop-Erlebnisse beherbergen.

Das Hauptaugenmerk des neuen Projekts liegt auf der Sensibilisierung der Unternehmensorganisationen und ihrer Mitarbeiter*innen auf allen Ebenen. Wir haben verstanden, dass Unternehmen seit Jahren mit einer sehr schwierigen Herausforderung konfrontiert sind, und wir haben gelernt, dass es nicht nur wichtig ist, dass die Führungsebene für die Integration von Menschen mit Behinderungen sensibilisiert ist, sondern dass es ebenso wichtig ist, "ein unternehmensweites Programm zur Sensibilisierung der Mitarbeiter*innen auf betrieblicher Ebene" durchzuführen.

Wir sind der festen Überzeugung, dass dies jede/n Mitarbeiter*in einer Organisation mit den dringend benötigten Fähigkeiten und Werkzeugen ausstatten wird, um im täglichen Umgang mit Menschen mit Behinderungen die Fähigkeit zur Inklusion in die Praxis umzusetzen. Leider scheitert die Inklusion in den meisten Fällen an dieser Herausforderung. Hier setzt der Bottom-up-Ansatz der Sensibilisierung an.

Das DiD Empathie-Erfahrungszentrum wird eine dauerhafte Einrichtung sein, die an einem erstklassigen Standort namens Nariman Point in Süd-Mumbai entstehen wird. Das neue Projekt wird ein Team von sieben Mitarbeitern beschäftigen - 1 Lobby-Mitarbeiter, 4 Guides, 1 Hausmeister und eine Betriebsleitung als Marketing-Chef. Von den sieben Mitarbeitern sind fünf in unterschiedlichem Maße sehbehindert.

DSE: Was ist das vorrangige Ziel für diesen neuen Standort?

Ananth: Das Jahresziel ist die Sensibilisierung von 1.000 Unternehmen, was zu 1.000 Arbeitsplatzzusagen für Menschen mit Behinderungen führt, was wiederum zur Befähigung und Einbeziehung von 1.000 Jugendlichen mit Behinderungen des Landes führen wird. 1.000 Jugendliche = 1.000 Familien, das macht einen enormen Unterschied.

Bei Dialog im Dunkeln 2.0 geht es darum, die Inklusionsquote in Indien im nächsten Jahrzehnt erheblich zu steigern. Bei DiD 2.0 geht es darum, Indien in eine DesiNation zu verwandeln, wobei Desi ein Akronym für „Divyangjan Empowerment for Social Inclusion“ (Empowerment for Social Inclusion = Befähigung zur sozialen Inklusion) ist. Divyangjan ist ein in Indien geprägtes Wort, das Personen mit Behinderungen bezeichnet.

Die Mission von DiD 2.0 könnte als Erfolg gewertet werden, wenn wir bis 2030 mindestens eine Million Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen schaffen und damit einen Beitrag zum SDG 2030 leisten, das besagt "LEAVE NO ONE BEHIND" („Niemanden zurücklassen“).

Wir feiern DiD India 2.0 und würdigen den großen Inklusionsanspruch, der ihr Handeln bestimmt!

 

Das Interview führte José "Pepe" Macías für DSE.