ASK: ein Modell zur Einbeziehung von Arbeitnehmern mit Behinderungen

Wir haben bereits über die Auswirkungen der „Großen Resignation“ gesprochen, die einige unserer Dialog-Partner*innen in ihren Teams feststellt haben.

Team Foto des Dialog im Dunkeln Teams Hong Kong.

Wir sprachen auch kurz über das ASK-Modell, das von unseren Partnern in Hongkong eingeführt wurde und das eine Antwort auf die Versuchungen der großen Resignation durch sehbehinderte Arbeitnehmer darstellt.

Seit 33 Jahren hat sich Dialog in Dunkeln weltweit um die Förderung der Eingliederung sehbehinderter Menschen in die Arbeitswelt verdient gemacht. Aber das ist nur ein kleiner Teil der Aufgabe. Was für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen wirklich wichtig ist, ist die Frage, wie man sie einbeziehen, engagieren und fördern kann.

Dialog im Dunkeln Hongkong (HK) Foundation (DIDF) hat sich seit seiner Gründung im Dialog-Netzwerk als eine Organisation hervorgetan, die sich intensiv um die Entwicklung ihrer sehbehinderten Mitarbeiter*innen bemüht, sie in die Entwicklung der Organisation einbezieht und in ihr Engagement investiert.

Doch die Covid-19-Pandemie stellte eine Herausforderung dar, die sich DIDF nie hätte vorstellen können. Nichtsdestotrotz war die erste Strategie ähnlich: die Mitarbeiter*innen mit Behinderungen einzubeziehen und zu engagieren, und gemeinsam das ASK-Modell zu entwickeln. Dabei steht ASK für:

A = ATITÜDE

Von Beginn der Krise an wurde allen Mitarbeiter*innen die äußerst kritische Situation, in der sich DIDF befand, transparent erklärt und es wurde versucht eine gemeinsame „Kampf-Haltung“ zu entwickeln. Das Motto lautete "Anpassung an die neue Normalität mit exzellentem Service, um zu überleben". Um dieses Motto in die Tat umzusetzen, wurden Teams aus sehbehinderten Mitarbeitern gebildet, und jedes Team wurde gebeten, drei Bereiche für hervorragende Leistungen und Lernbereiche zu finden, die in dieser Krise umgesetzt werden sollten.

Es wurden fünf Aktionskategorien festgelegt:

  • Disruptive Innovation
  • Kontinuierliche Nachhaltigkeit
  • Neue Horizonte
  • Befähigte Botschafter
  • WOW-Erlebnis.

Die mit diesen Handlungskategorien verbundenen Einstellungen wurden durch Schulungen bestärkt.

S = SKILLS (Fähigkeiten)

Es gibt keinen besseren Weg, Engagement zu schaffen, als neue Fähigkeiten zu entwickeln. Es wurde eine Reihe von kompetenzbasierten Schulungen in Übereinstimmung mit den 5 Aktionskategorien angeboten:

  • Online- und technische Fertigkeiten für Online-Workshops und digitales Marketing: Microsoft Team, Zoom, Facebook, Instagram, LinkedIn-Grundlagen, Online-Präsentationen, KOL, Storytelling, kreatives PowerPoint, Umgang mit Studioausrüstung...
  • WeCare-Schulung: zur Verbesserung der Fähigkeiten zuzuhören, zu betreuen und der telefonischen Kommunikation.
  • Training im Bereich Spenden und Fundraising: Schreiben von Anträgen, akquirieren von Spenden, Spendenstrategien und Spendensysteme.

Und andere Fertigkeiten wie Verkauf und Kundenservice sowie Coaching-Fähigkeiten.

K = KENNTNISSE (Wissen)

Die Einbindung der Mitarbeiter*innen wird durch Wissen gefördert. Das Interesse wird geweckt, wenn man Informationen und Verständnis erhält. Daher wurden für die Teammitglieder von DIDF mit Behinderungen wissensbasierte Schulungen angeboten, um die Beteiligung in verschiedenen Bereichen der Organisation zu fördern.

Die Mitarbeiter*innen wurden u. a. in folgenden Bereichen geschult:

  • Nachhaltigkeit
  • Governance und Politik
  • Kinderschutz
  • Neue Systeme und Infrastruktur
  • Kundenorientierung
  • Innovatives Design

Das ASK-Modell ist ein wertvolles Lernmittel für das DiD-Netzwerk auf der ganzen Welt, aber auch für jede auf Vielfalt ausgerichtete Organisation, um das D&I-Engagement in Krisenzeiten zu stärken.

 

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